Die Vierpunktlager gehören zur Gruppe der einreihigen Schrägkugellager, sie stellen jedoch eine Sonderform dar, denn durch die Konstruktion mit geteiltem Innen- oder Außenring entsteht ein Vierpunktkontakt. Auf Grund ihrer hohen Laufbahnschultern und der großen Kugelanzahl nach beiden Seiten nehmen Vierpunktlager hohe axiale Kräfte auf. Dagegen ist ihre Fähigkeit zur Aufnahme radialer Kräfte gering.
Eine axiale Mindestbelastung ist notwendig, um eine geringe Reibung (gerade bei hohen Drehzahlen) zu erreichen.
Einsatzgebiete platzsparender Vierpunktlager sind Anwendungen mit knappen Bauraumverhältnissen und überwiegend axialen Belastungen wie beispielsweise in Pumpen und Kompressoren, Industriegetrieben, Schienenfahrzeugen, Anlagen zur Energieerzeugung, der Agrartechnik, oder chemische und petrochemische Anlagen.
Vierpunktlager gibt es in zwei verschiedenen Ausführungsarten:
C2 Radialluft < CN *
C3 Radialluft > CN *
C4 Radialluft > C3 *
C5 Radialluft > C4 *
* Diese Lagerluftbezeichnungen werden der Lagerbezeichnung als Nachsetzzeichen angehängt.
Die Vierpunktlager werden mit Messing-Massivkäfigen oder mit Kunststoffkäfig (glasfaserverstärktes Polyamid 66) gefertigt. Bei Verwendung der Lager mit Kunststoffkäfig beträgt die Einsatztemperatur max. + 120 °C.
Vierpunktlager sind in der Standardausführung so wärmebehandelt, daß sie in der Regel bis max. + 150 °C und Lager über Ø 120 mm Außendurchmesser bis zu + 200°C maßstabil sind. Ebenfalls ist bei Lagern mit Kunststoffkäfigen die zulässige Betriebstemperatur zu beachten.